Finalist_innen 2016
Die Dekanate treffen aus den Nominierungen innerhalb ihrer Fakultät eine Vorauswahl von maximal drei Vorschlägen für die Jury. Die Kurzbeschreibungen der nominierten Leistungen basieren auf den Vorschlagsbegründungen sowie den Stellungnahmen der jeweiligen Dekanate, Institute und Fachschaften.
2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023
Themenschwerpunkt:
Forschungsbezogene Lehrveranstaltungen
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
Dr. Marc Fabian Buck, Institut für Erziehungswissenschaften
Marc Fabian Bucks Seminar zeichnet eine „gelungene Verbindung von Grundlagenreflexion und Forschungsdiskussion“ aus, die „erstens zu einer selbstkritischen Reflexion von Disziplin und Profession sowie zweitens zu einer forschenden Haltung und forschenden Perspektive der Studierenden angeregt“ hat. Zudem motivierte und unterstützte der Dozent Studierende durch Anregungen und Verweise auf bearbeitbare, noch offene Forschungsfragen.
Daniel Kubiak, Henrik Schultze, Institut für Sozialwissenschaften
In der Lehrveranstaltung von Daniel Kubiak und Henrik Schultze erarbeiteten die Studierenden in Gruppen eigenständig ein Forschungsprojekt und absolvierten den gesamten Forschungsprozess einer qualitativen Studie, begleitet von regelmäßigen Präsentationen und Diskussionen ihrer Ergebnisse im Plenum. Indem die Studierenden zusätzlich als Proband_innen sowie Forschungsbeobachter_innen anderer Projekte fungieren konnten, wurde „ein außergewöhnlich hoher Reflexionsgrad“ erreicht.
Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, Institut für Sozialwissenschaften
Silvia von Steinsdorff hat in ihrem Seminar studentische Forschungsprojekte von der Ideenfindung bis zur Publikation mit „genau der richtigen Mischung an Geduld, Motivation und klar kommunizierten Deadlines und Erwartungen“ unterstützt. Das anspruchsvolle Seminarziel, die Ergebnisse in einer renommierten Fachzeitschrift zu veröffentlichen, stärkte die Eigenverantwortung der Studierenden und ermöglichte ihnen bereits im Studium, eigenständige Beiträge zu einem aktuellen Forschungsfeld zu leisten.
Lebenswissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Isabel Dziobek, Dr. Anne Weigand, Institut für Psychologie
Isabel Dziobek und Anne Weigand ermöglichten Studierenden in der nominierten Veranstaltung, praktische Erfahrungen in allen Phasen einer experimentellen neurowissenschaftlichen Studie zu erwerben. Das Lehrkonzept zeichnet sich durch die „sehr enge Verknüpfung von Forschung und Lehre“ und „hohe Anwendungsorientierung“ aus, etwa indem die Studierenden eigene Untersuchungsinstrumente kreierten oder einen Ethikantrag erstellten und einreichten.
Dr. Kirsten Weiß, Manuela Alt, Gabriele Buddruss, Dr. Renate Krause, Sibylle Nöther, Gabriele Sommer, Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Das Gemeinschaftslabor Analytik vermittelt praktisch-angewandte Methodenkompetenz auf chemisch-analytischem, mikrobiologischem und bodenphysikalischem Gebiet. Die Laborleiterin Kirsten Weiß und ihre Mitarbeiterinnen „verstehen es auf unnachahmliche Weise, den Studierenden die wissenschaftlichen Methoden der Arbeit im Labor nahezubringen und deren Anwendung immer auch anhand konkreter Forschungsprojekte zu erläutern.“
Prof. Dr. Matthias Ziegler, Institut für Psychologie
Ziel der vorlesungsbegleitenden Übung von Matthias Ziegler war die Entwicklung eines geeigneten Messinstruments und dessen kritische Bewertung. Die Studierenden praktizierten dabei alle Schritte der Fragebogenentwicklung sowie die selbständige Erhebung und Analyse von Daten. Der „hohe Anwendungscharakter der Übung, die ausgezeichneten Lehrmaterialien sowie die hohe Interaktion zwischen Dozenten und Studierenden“ wurden als herausragend bewertet.
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Christoph Arenz, Institut für Chemie
Die Vorlesung von Christoph Arenz kombinierte „auf vorbildliche Weise bereits etabliertes chemisches Grundlagenwissen mit komplexen Phänomen in Medizin und Alltag und zeigte in ermutigender Weise auf, wie auch mit begrenzten Mitteln interessante Fragestellungen in der Forschung bearbeitet werden können.“ Hervorgehoben wurde zudem, dass der Lehrende Zusammenhänge und Forschungsansätze „ansprechend und interessant“ darstellte.
Dr. Tilman Reinhardt, Beatrice Walthall, Institut für Geographie, Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung
Der Fokus des Seminars von Tilman Reinhardt und Beatrice Walthall richtete sich auf praxisbezogenes Forschen zu zivilgesellschaftlichen oder privatwirtschaftlichen Projekten und Initiativen. Die Anwendungsorientierung der Veranstaltung wurde als vorbildlich bewertet, da sie den Studierenden ermöglichte, „den Sinn der Forschung aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zu analysieren.“
Prof. Dr. Björn Scheuermann, Institut für Informatik
Die beiden nominierten Veranstaltungen von Björn Scheuermann widmeten sich der Diskussion aktueller Forschungspapiere, u.a. mittels studentischer Peer-Reviewing-Prozesse unter realitätsnahen Bedingungen. Das Lehrkonzept stärkte die Fähigkeit der Studierenden, Forschungsergebnisse und deren schriftliche Darstellung kritisch zu bewerten, und förderte so „eine reflektierte Ausgangssituation“ für spätere eigene Forschung.
Philosophische Fakultät I
Dr. des. Sina Arnold, Prof. Dr. Manuela Bojadžijev, Sabrina Apicella, Institut für Europäische Ethnologie
Das Lehrforschungsprojekt der drei Dozentinnen ermöglichte den Studierenden, durch Forschendes Lernen eigenständig Forschungsergebnisse in einem bislang unerforschten Feld zu generieren. Vielfältige Ergebnispräsentationen boten ein Übungsfeld für unterschiedliche Formen der Wissenschaftskommunikation, darunter eine studentische Methodenbroschüre, die als „Indikator für eine besonders intensive Reflexion von Forschung“ gewertet wurde.
Dr. Bastian Ronge, Institut für Philosophie
In Bastian Ronges Seminar führten die Studierenden nach einer theoretischen Konzeptualisierung des Forschungsgegenstandes eigene Feldforschungen durch, die ihnen einen kritischen Abgleich von Theorie und Empirie erlaubten. Forschungstagebücher und regelmäßige Diskussionsrunden regten zur gemeinsamen Reflexion an. Die geplante Veröffentlichung der Forschungsergebnisse war ebenso motivierend wie das „hohe Maß an Autonomie und Mitbeteiligung der Studierenden“.
Prof. Dr. Xenia von Tippelskirch, Institut für Geschichtswissenschaften
In der Kombination von Lektüre, Hypothesenentwicklung und Sammlungsbesuch hat das sammlungsgeschichtliche Seminar von Xenia von Tippelskirch „in herausragender Weise Lehre und Forschung miteinander verbunden“. Das Seminarkonzept ermöglichte den Studierenden, über historische Formen des Forschens, über historiographische Zugänge zu diesen und über eigene Möglichkeiten des Forschens zu reflektieren.
Philosophische Fakultät II
PD Dr. Reinhard Isensee, Institut für Anglistik und Amerikanistik
Das regelmäßig angebotene internationale Kooperationsprojekt von Reinhard Isensee zeichnet sich durch die Kombination mehrerer Lehr- und Lernformate aus: vorbereitende Seminare aller beteiligten Universitäten mit Austausch per Videokonferenz, eigenständige Forschung in Studienprojekten sowie die Präsentation der Forschungsergebnisse auf einem gemeinsamen Symposium. Als besonders inspirierend wurde der Austausch mit den Studierenden der ausländischen Partneruniversitäten hervorgehoben.
PD Dr. Brigitte Heymann, Institut für Romanistik
Kennzeichnend für Brigitte Heymanns Lehrkonzept war ein „forschungsbezogener interdisziplinärer Ansatz“, der die Studierenden zur Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsansätzen wie auch zur Entwicklung eigener Ansätze anregte. Die Kombination aus einem Seminar und einem abschließenden Workshop mit internationalen Gästen ermöglichte den Studierenden, ihre Beiträge zum Semesterende einer Fachöffentlichkeit zur Diskussion zu stellen.
Bianca Liebermann, Institut für Klassische Philologie
Bianca Liebermanns verwirklicht in ihrem linguistischen Arbeitskreis „die universitäre Idee einer nicht-utilitaristischen, am wissenschaftlichen Interesse ausgerichteten Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden“. Die Dozentin unterstützt die Studierenden in allen Phasen des Forschungszyklus – von der Fragestellung über die Erarbeitung bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse – und regt sie an, auch Kenntnisse anderer Fächer aktiv einzubringen.
Theologische Fakultät
Farah Zeb
Farah Zeb hat in ihr „fachlich und didaktisch sehr gut konzipiertes Seminar“ studentische Forschungsinteressen „mit großem Engagement“ einbezogen. Besonderes Augenmerk richtete sie auf das Einüben kritischer Quellenanalyse. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis hat die Dozentin die Relevanz von Forschung verdeutlicht und die Studierenden dafür sensibilisiert, „dass Forschung immer gesellschaftlich verortet ist“.
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Joachim Gassen
Das Lehrformat empirisches Bachelorpraktikum, das Joachim Gassen federführend koordiniert, hat zum Ziel, die Studierenden zu eigenständiger empirischer Forschung zu befähigen. Die intensive Betreuung durch Promovierende in Kleingruppen „simuliert eine Forschungskooperation, wie sie typisch für das Schreiben wissenschaftlicher Paper ist“. Durch die Abschlusspräsentation der Ergebnisse in der lehrstuhlübergreifenden ermöglicht das Lehrkonzept auch „wechselseitiges themenübergreifendes Lernen“.
Wolf-Fabian Hungerland, Felix Kersting
Die Übung von Wolf-Fabian Hungerland und Felix Kersting zeichnete sich durch „einen hohen Bezug zur aktuellen Forschung“ aus. Darüber hinaus setzten die Dozenten eine Vielzahl didaktischer Elemente ein, um Studierende auf eigene Forschungstätigkeit vorzubereiten: Werkstätten, in denen Techniken wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden, das Einüben von Quellen- und Datenkritik, Probeaufsätze und Feedback-Sessions sowie Gruppenpräsentationen, die kooperatives Arbeiten schulen.
Prof. Dr. Jochen Kluve
Durch die Bezugnahme auf aktuelle Forschungsfragen und Studien erreicht Jochen Kluve in seiner regelmäßig angebotenen Methodenvorlesung „eine enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis“. In der zugehörigen Übung simulieren die Studierenden reale Forschungskooperationen, indem sie Studienergebnisse unter Zuhilfenahme von Originaldaten in Teams replizieren, und üben auf diese Weise „learning by doing“ kooperatives Arbeiten.
Großbritannien-Zentrum
Ali El-Haj
Ali El-Haj wurde für seine Mitwirkung an mehreren Lehrveranstaltungen nominiert, in denen er Studierende der British Studies mit komplexen Rechtsfragen vertraut machte. Durch den Bezug auf Fragen der aktuellen Rechtsentwicklung regte er eine forschungsorientierte Perspektive an. Im innovativen Lehrformat des Moot Courts, einer simulierten Gerichtsverhandlung, erarbeiteten die Studierenden sich eigenständig Argumente und übten, diese logisch aufzubauen und überzeugend zu vertreten.
Prof. Dr. Gesa Stedman
In dem interdisziplinären Projektseminar hat Gesa Stedman die Studierenden, gemeinsam mit Kolleg_innen anderer Fachrichtungen, „zum selbständigen Forschen und der Reflexion darüber angeleitet.“ Durch die Kombination unterschiedlicher Lehr- und Lernformate gelang es ihr, die Studierenden schrittweise an eine größere Eigenständigkeit im Forschungsprozess heranzuführen und zugleich regelmäßiges Feedback sowie die erforderliche Unterstützung sicherzustellen